Verarbeitungen von Druckaufträgen auf Printservern

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MVetsch
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Verarbeitungen von Druckaufträgen auf Printservern

Beitrag von MVetsch » 09.09.2006, 13:53

Moin Loide,

Für die Berufsschule muss ich eine Dokumentation über das Thema Verarbeitung von Druckaufträgen auf Printservern verfassen.
Ich weiss inzwischen wie der Ablauf aussieht, wenn der Benutzer auf das Drucksymbol vom Word klickt und der Druck nachher beim Drucker herauskommt.
Was ich mich allerdings frage:
Warum wird der Druckauftrag um ein Vielfaches grösser als die Datei auf der Festplatte?

Der Lehrer hat letzten Montag irgendetwas in der Richtung von Vervierfachung der Datenmenge erzählt.
Dies kann ich bei meinen Tests und Beobachtungen allerdings nicht nachvollziehen. Es kommt auf den Inhalt der Datei an.
Der Druckbefehl beschreibt ja unter anderem die Datei. Wo wird fett oder kursiv gedruckt ... wo steht welches Wort ... etc. Bei einer Grafik wird dies natürlich umfangreicher.

Beispiele:
Foto CT 2006, Grösse 1.2 MB, auf dem Printserver 13.3 MB -> Faktor 11.1
Excel Dokument, Grösse 92 KB, auf dem Printserver 89.9 MB -> 0.98
etc.

Kann mir jemand erklären, wie die Bits im Speicher des Printservers und schlussendlich des Druckers hin- und hergeschoben werden?

Besten Dank für eure Hilfe im Voraus.
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TheSearcher
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Beitrag von TheSearcher » 09.09.2006, 21:34

Ich kann dir nicht garantieren, dass meine Antwort 100% richtig ist, aber ich habe eine starke Vermutung:

und zwar wird in der Regel zur Ansteuerung von professionellen Druckern PostScript verwendet, eine Druckerbeschreibungssprache, die nicht gerade für ihre "In der Kürze liegt die Würze" bekannt ist. Zudem kommt auch die Sache dazu, dass Objekte als eingebettete Bitmaps (wann das geschieht, hängt soweit mir bekannt vom Druckertreiber und vom Programm ab) an den Drucker gesendet werden, was die Sache nochmal wahnsinnig aufbläht.
Der Zyklustyp einer Permutation ist konjugationsinvariant.
Anonymous

Beitrag von Anonymous » 10.09.2006, 00:59

Sehr vereinfacht gesagt, liegt dies an der Tatsache, dass ein „Dokument“ von 72dpi (Bildschirmmodus RGB) oder einem entsprechenden Dokumentenformat (meist schon Komprimiert) in eine wesentlich größere Auflösung (zb. 2450dpi) und in CMYK umgerechnet werden muss.

Anders gesagt: Stell dir ein Raster von 72x72 Punkten pro Inch vor, dass mal 3 zunehmen ist (je Farbe/RGB eine „Informationsmenge“)

Beim Ausdrucken hast Du aber ein Raster und entsprechende Informationsmengen von 2450x2450 Punkte pro Inch und 4 Farben (CMYK) plus dem Programmcode (zB. Postskript o.a.) der dem Drucker beschreibt was er zu tun hat.

Dies ist leider nur eine SEHR primitive Beschreibung... mit etwas Glück kann ich aber mal einen Freund fragen, der seines Zeichens Scannmeister ist, vielleicht hat dieser eine bessere Erklärungen... dies aber nur nach Rücksprache

Gruß Maggie Messer
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TheSearcher
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Beitrag von TheSearcher » 10.09.2006, 11:57

In der Regel wird es für den Bildschirm jedoch nicht in Form von Pixeln gespeichert (wenn man mal von Bitmap-Grafiken absieht), sondern durch Kurven (unter Windows werden die Schriften z. B. durch sogenannte Glyphs - rein mathematisch quadratische Splinefunktionen) dargestellt. Oder in Grafikprogrammen die Kurven durch Beziersplines oder B-Splines.

Teilweise gibt es dazu in der Postscript-Beschreibungssprache Repräsentanten (um den Speicheraufwand nicht über alle Maßen anwachsen zu lassen) - allerdings nicht zu allem: und dies wird in der Tat - wie du es sagtest - dann mit Rasterisierungsalgorithmen (von Seite des druckaufgebenden Rechners) gearbeitet.

Allerdings wundert es mich ganz ehrlich, dass für diese gerasterten Daten keine (verlustfreien) Kompressionsalgorithmen verwendet werden, da dies bei vielen Dingen (von Fotos mal abgesehen) Extrem-Einsparungen erzielen würde. Wenn ich mich hier täusche, bitte ich um Verzeihung.

P. S.: Die von dir angegebene Auflösung wird eigentlich nur im professionellen Druck verwendet. Laserdrucker, die man an Printserver anschließt, haben soweit mir bekannt selten höhere Auflösungen als 1200x1200 dpi
Der Zyklustyp einer Permutation ist konjugationsinvariant.
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Beitrag von MVetsch » 11.09.2006, 11:36

Danke erstmal für eure Hilfe.
Es hat sich jetzt herausgestellt, dass die Dokumentation inkl. Präsentation heute abgegeben werden musste :(
Also habe ich gestern zusammen mit einer Kollegin aus der Berufsschulklasse etwas zusammen geschustert.

Der Lehrer wollte abschliessend gar nicht so derart ins Detail. Er wollte lediglich wissen, in welchem Verzeichnis und unter welcher Datei der Spooler die Druckaufträge auf der Festplatte ablegt und weiterverarbeitet.

Ein wenig Selbststudium auf Wikipedia und ein paar sehr interessante Seiten aus meinen Lexika haben uns dabei geholfen. Und es hat auch vollkommen gereicht.
Die Note erfahre ich allerdings erst dann, wenn alle ihre Präsentation gehalten haben.

Für meine Allgemeinbildung wäre es allerdings dennoch interessant zu wissen, was genau passiert.
@Maggiemesser: Ich komme deshalb auf dein Angebot zurück, deinen Scannmeister zu fragen :)
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