Warum Liebe blind macht und man dabei stets wahnsinnig wird

Der Bereich für Plaudereien in unserem Forum.
Antworten
Benutzeravatar
Hamsta
Forscher
Beiträge: 4041
Registriert: 07.02.2004, 18:23
Geschlecht: männlich
KI-Nummer: 657726
Wohnort: Mülheim an der Ruhr
Alter: 47
Kontaktdaten:

Warum Liebe blind macht und man dabei stets wahnsinnig wird

Beitrag von Hamsta » 03.12.2004, 22:30

Die Geschichte der Gefühle
oder
Wie das erste Mal auf der Erde „Verstecken“ gespielt wurde!


Es wird erzählt, dass alle Gefühle und Qualitäten der Menschen ein Treffen hatten.

Als die Langeweile zum dritten Mal gähnte, schlug der Wahnsinn, wie immer sehr gewitzt vor:

„Lasst uns Verstecken spielen!“

Die Intrige hob die Augenbraue, und die Neugierde konnte sich nicht mehr zurückhalten und fragte: "Verstecken? Was ist das?"

"Das ist ein Spiel", sagte der Wahnsinn.

"Ich verstecke mein Gesicht und fange an zu zählen, von eins bis eine Million. Inzwischen versteckt ihr euch. Wenn ich das Zählen beendet habe, wird der erste von euch, den ich finde meinen Platz einnehmen um das Spiel danach fortzusetzen".

Die Begeisterung und die Euphorie tanzten vor Freude.

Die Freude machte so viele Sprünge, dass sie den letzten Schritt tat um den Zweifel zu überzeugen und sogar die Gleichgültigkeit, die sonst keine Interessen hatte, machte mit. Aber nicht alle wollten teilnehmen:

Die Wahrheit bevorzugte es sich nicht zu verstecken, wozu? Zum Schluss würde man sie immer entdecken und der Stolz meinte, dass es ein dummes Spiel wäre (im Grunde ärgerte er sich, dass die Idee nicht von ihm kam) und die Feigheit zog vor, nichts zu riskieren.

"Eins, zwei, drei .... " , der Wahnsinn begann zu zählen.

Als erste versteckte sich die Trägheit, die sich wie immer hinter den ersten Stein fallen ließ.

Der Glaube stieg zum Himmel empor und die Eifersucht versteckte sich hinter dem Schatten des Triumphes, der es aus eigener Kraft geschafft hatte, bis zur höchsten Baumkrone zu gelangen.

Die Großzügigkeit schaffte es kaum sich zu verstecken, da sie bei allen Verstecken, die sie ausfindig machte, glaubte, ein wunderbares Versteck für einen ihrer Freunde gefunden zu haben:

Ein kristallklarer See ..., ideal für die Schönheit.

Der Spalt eines Baumes ....., ideal für die Angst.

Der Flug eines Schmetterlings ...., das Beste für die Wolllust.

Ein Windstoß ...., großartig für die Freiheit

und sie versteckte sich auf einem Sonnenstrahl.

Der Egoismus dagegen fand von Anfang an einen sehr guten Ort, luftig, gemütlich ..... aber nur für ihn allein.

Die Lüge versteckte sich im Meeresgrund (stimmt nicht, in Wirklichkeit versteckte sie sich hinter dem Regenbogen).

Die Leidenschaft und das Verlangen, im Zentrum des Vulkans.

Die Vergesslichkeit .... ich habe vergessen wo sie sich versteckte,
aber das ist nicht so wichtig.

Als der Wahnsinn 999.999 zählte, hatte die Liebe noch kein Versteck gefunden.

Alle Plätze schienen besetzt zu sein ... bis sie den Rosenstrauch erblickte und gerührt entschloss, sich in seinen Blüten zu verstecken.

"Eine Million", zählte der Wahnsinn und begann zu suchen.

Die erste, die entdeckt wurde, war die Trägheit, nur drei Schritte vom ersten Stein entfernt. Danach hörte man den Glauben, der mit Gott im Himmel über Theologie diskutierte.

Die Leidenschaft und das Verlangen hörte man im Vulkan vibrieren.

In einem unachtsamen Moment fand er die Eifersucht und so natürlich auch den Triumph.

Den Egoismus brauchte er gar nicht zu suchen, ganz allein kam er aus seinem Versteck, das sich als Bienennest herausstellte.

Vom vielen Laufen empfand er Durst und als er sich dem See näherte, entdeckte er die Schönheit. Mit dem Zweifel war es noch einfacher, er fand ihn auf einem Zaun sitzend, da dieser sich nicht entscheiden konnte, auf welcher Seite er sich verstecken sollte.

So fand er einem nach dem anderen.

Das Talent hinter dem Frischen Gras, die Angst in einer dunklen Höhle, die Lüge hinter dem Regenbogen (stimmt nicht, sie war am Meeresgrund) und sogar die Vergesslichkeit ... die schon wieder vergessen hatte, dass sie Verstecken spielte.

Nur die Liebe tauchte nirgendwo auf.

Der Wahnsinn suchte hinter jedem Baum, in jedem Bach dieses Planeten, auf jedem Berg und als er schon aufgeben wollte, erblickte er die Rosen.

Mit einem Stöckchen fing er an die Zweige zu bewegen, als auf einmal ein schmerzlicher Schrei aufkam. Die Dornen hatten der Liebe die Augen ausgestochen.

Der Wahnsinn war hilflos und wusste nicht, wie er seine Tat wieder gut machen sollte.

Er weinte, entschuldigte sich bei ihr und versprach der Liebe, für immer ihr Begleiter zu sein.


Seit dieser Zeit, seitdem das erste Mal auf Erden Verstecken gespielt wurde, ist die Liebe blind und der Wahnsinn immer ihr Begleiter!!!
In MYST geht es darum in eine komplett andere Welt einzutauchen, dieser Welt erlauben deine eigene zu werden, sie zu erforschen damit du sie verstehst.
- Rand Miller
DelHor
Forscher
Beiträge: 1335
Registriert: 05.02.2004, 23:31
Geschlecht: männlich
KI-Nummer: 995034
Wohnort: Neuwittenbek
Alter: 46

Beitrag von DelHor » 03.12.2004, 23:02

Ich werde nie wieder Rosen verschenken... :lol:

Nette Geschichte... :D
.
“It's a magical world, Hobbes ol' buddy. Let's go exploring!” - Calvin & Hobbes [222]
Benutzeravatar
MVetsch
Forscher
Beiträge: 1442
Registriert: 08.02.2004, 15:00
Alter: 41

Beitrag von MVetsch » 04.12.2004, 10:50

Da kann ich mich DelHor nur anschliessen, echt tolle Geschichte. Hätte auch von mir sein können ... :big:

Hast du die selber zusammengereimt, oder irgendwo abgetippt? :P
Benutzeravatar
Hamsta
Forscher
Beiträge: 4041
Registriert: 07.02.2004, 18:23
Geschlecht: männlich
KI-Nummer: 657726
Wohnort: Mülheim an der Ruhr
Alter: 47
Kontaktdaten:

Beitrag von Hamsta » 04.12.2004, 11:03

Ne das ist aus meinem Internet fundus, Autor unbekannt.
In MYST geht es darum in eine komplett andere Welt einzutauchen, dieser Welt erlauben deine eigene zu werden, sie zu erforschen damit du sie verstehst.
- Rand Miller
Benutzeravatar
Herados
Forscher
Beiträge: 625
Registriert: 05.02.2004, 21:03
Wohnort: Oldenburg
Alter: 39

Beitrag von Herados » 04.12.2004, 12:25

Schöne Geschichte. Gefällt mir auch sehr sehr gut. :) Grade jetzt zur Weihnachtszeit bin ich dafür sehr empfänglich. *g*

Gruß Herados

PS: Mehr davon!
Bild

Mehr Infos? Banner klicken!
Benutzeravatar
Nefret
Forscher
Beiträge: 2026
Registriert: 10.02.2004, 11:11
KI-Nummer: 901271
Wohnort: Mülheim-Ruhr
Alter: 60
Kontaktdaten:

Beitrag von Nefret » 05.12.2004, 12:10

Ja wirklich, eine sehr schöne "zu Herzen gehende" Geschichte. :herz:

Sie gefiel mir sehr und erinnerte mich an eine, die ich mal vor einigen Jahren auf unsere Firmenweihnachtskarte setzen ließ....

____________________




INSEL DER GEFÜHLE

Vor langer langer Zeit existierte eine Insel,
auf der alle Gefühle der Menschen lebten:
die gute Laune, die Traurigkeit, das Wissen ...
... und auch die Liebe.

Eines Tages wurde den Gefühlen mitgeteilt,
dass die Insel sinken würde.
Also machten alle ihre Schiffe startklar
um die Insel zu verlassen.
Nur die Liebe wollte bis zum letzten
Augenblick warten.

Bevor die Insel sank, bat die Liebe
die anderen Gefühle um Hilfe:

Der Reichtum verließ auf einem luxuriösen
Schiff die Insel.
Die Liebe fragte: "Reichtum, kannst du
mich mitnehmen?"
"Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff
habe ich viel Gold und Silber. Da ist kein
Platz mehr für dich."

Also fragte die Liebe den Stolz, der auf
einem wunderbaren Schiff vorbeikam.
"Stolz, bitte, kannst du mich mitnehmen?"
"Liebe, ich kann dich nicht mitnehmen",
antwortete der Stolz, "hier ist alles perfekt
und du könntest mein Schiff beschädigen".

Als nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit:
"Traurigkeit, bitte nimm mich mit."
"Oh Liebe", sagte die Traurigkeit,
"ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss."

Auch die gute Laune fuhr los,
aber sie war so zufrieden, dass sie
nicht hörte, dass die Liebe sie rief.

Plötzlich rief eine Stimme:
"Komm Liebe, ich nehme dich mit".
Die Liebe war so dankbar und so glücklich,
dass sie vergaß den Retter nach seinem
Namen zu fragen.

Die Liebe fragte das Wissen:
"Wissen, kannst du mir sagen, wer mir
geholfen hat?"
"Ja", antwortete das Wissen, "es war die Zeit."

"Die Zeit?" fragte die Liebe, "Warum hat mir
die Zeit geholfen?" Und das Wissen antwortete:
"Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig
die Liebe im Leben ist."
Man soll keine Dummheit zweimal begehen, die Auswahl ist schließlich groß genug. (Jean-Paul Sartre)
Reenah
Forscher
Beiträge: 704
Registriert: 11.03.2004, 14:46
Kontaktdaten:

Geschichte

Beitrag von Reenah » 05.12.2004, 12:32

Hamsta, guten Tag!

Deine "Geschichte der Gefühle" - egal, wo Du sie her hast - ist einfach wunderbar. Danke, dass Du sie uns zugänglich gemacht hast!

Ohne Liebe geht es tatsächlich nicht und dass die Liebe blind macht, weiß beinahe jeder - an diesen wichtigen Zusatz, dass der Wahnsinn immer ihr Begleiter ist, denkt selten jemand; evtl. im Nachhinein.

Dir eine besinnliche Adventszeit!
Bis bald! Reenah
Benutzeravatar
Hamsta
Forscher
Beiträge: 4041
Registriert: 07.02.2004, 18:23
Geschlecht: männlich
KI-Nummer: 657726
Wohnort: Mülheim an der Ruhr
Alter: 47
Kontaktdaten:

Beitrag von Hamsta » 15.09.2005, 09:30

Habe gerade ein wenig in der Off-Topic gestöbert, und diesen Thread gefunden den ich toll fand und wollte ihn malwieder präsent machen ;-)
In MYST geht es darum in eine komplett andere Welt einzutauchen, dieser Welt erlauben deine eigene zu werden, sie zu erforschen damit du sie verstehst.
- Rand Miller
Benutzeravatar
Lemura
Forscher
Beiträge: 907
Registriert: 07.02.2004, 00:57

Beitrag von Lemura » 15.09.2005, 09:46

Ja, netter Thread! :) Hab da auch noch etwas gefunden.....

Wahre Liebe

Einst verliebte sich ein Frosch in eine Maus und auch die Maus fand an dem Frosch Gefallen und erwiderte seine Liebe. Beide hatten sehr verschiedene Arten zu leben und hatten sich viel zu erzählen. Des Abends wenn sie zusammensaßen, erzählte der Frosch von seinem tiefen Teich und all den Dingen, die es darin zu sehen und zu finden gab. Er erzählte von den Fischen und dem alten Seehecht, der auf dem Grund des Teiches lebte und all den Gefahren, die er schon durchgestanden hatte. Die Maus liebte diese Geschichten und fand sie faszinierend und spannend. Sie konnte ihm einfach stundenlang zuhören. Sie erzählte ihrerseits davon, wie man gefräßigen Katzen entkommt, wie man Vorräte für den Winter zusammensammelt, und wie man tiefe Gänge in die Erde gräbt, und das es gut ist, immer einen zusätzlichen Gang zu graben, falls der Hauptgang einmal verschüttet ist, oder gerade ein bedrohlicher Feind davor wartet. Manchmal ist es einfach gut, wenn man durch einen Hinterausgang verschwinden kann.
Wie sie so erzählten kam der Frosch auf den Gedanken, die Maus könne ihm einmal durch den Hinterausgang entschwinden, und da er sie doch so sehr liebte, begann er zunehmend unruhiger zu werden. Dies merkte die Maus und fragte den Frosch, was ihn beunruhige. Der Frosch mochte nicht so recht erklären, was ihn so unruhig machte und sprach schließlich: "Weißt Du, manchmal bekomme ich Angst, wir könnten uns verlieren, und ich liebe Dich doch so!" "Ach diese Angst habe ich auch manchmal," sprach da die Maus, denn sie fürchtete, der Frosch könne ihr irgendwann entspringen und auf nimmer Wiedersehen in den tiefen Teich abtauchen. "Aber wir könnten doch unsere Hände zusammenbinden, dann könnten wir uns nie verlieren", sprach der Frosch und der Maus war es nur recht, und so banden sie ihre Hände zusammen, die Maus die rechte und der Frosch die linke. Nun fühlten sie sich schon wesentlich sicherer, nur zusammen zu gehen machte nun einige Probleme. So wollte der Frosch oft hüpfen und hatte Schwierigkeiten mit den kleinen Schritten der Maus, die ihrerseits durch den unregelmäßigen Gang des Frosches immer wieder aus ihrem Rhythmus kam und ins Stolpern geriet. Auch konnte die Maus nicht mehr in ihre Gänge schlüpfen, denn der Frosch war zu ungelenk, um sich durch die schmalen Gänge zu zwängen und war es ihm doch einmal gelungen, so stieß er fortwährend mit seinem Kopf an, da er das Hüpfen einfach nicht lassen konnte. Die Maus hielt das Hüpfen für eine schlechte Angewohnheit und meinte, daß es dem Frosch schon gelingen könne, anständig zu laufen. Er müsse nur ernsthaft den Willen haben, das Hüpfen aufzugeben, denn wo ein Wille sei, da sei auch ein Weg. Und sie erzählte ihm, wie schwer es manchmal gewesen sei, sich durch harten Boden einen Gang zu graben und das man, wenn man nur will, mit den scharfen Mausezähnen, die härtesten Dinge durchknabbern kann, und der Frosch versprach es wirklich ernsthaft zu versuchen. "Ja," sprach die Maus, "es ist wirklich schwierig in der Liebe, doch wenn man sich wirklich liebt, arbeitet man aneinander und versucht dem anderen zu helfen, damit er sich weiterentwickeln und seine schlechten Eigenschaften abstreifen kann." Der Frosch wiederum versuchte die Maus zu überzeugen, daß es ein Genuß sei, mit einem hohen Bogen in den Teich zu springen und durch die tiefen Fluten hinab zum Grund zu tauchen, um dort in alte weggeworfene Lederstiefel zu schlüpfen und die Fische an sich vorbeischwimmen zu lassen, doch die Maus hatte Angst vor dem Wasser. Der Frosch aber war der Ansicht: Wenn man nur wirklich bereit sei, die Angst zu überwinden, würde es schon klappen, denn aller Anfang sei schwer.
Doch die Maus war nicht bereit ihre Angst zu überwinden. Dies alles tat ihrer Liebe jedoch keinen Abbruch, und sie liebten sich weiterhin inniglich. Nach einer Weile sprach jedoch die Maus: "Weißt Du ich kann Deine rechte Hand nicht sehen." Und in der Liebe sollte man sich doch alles sagen und ganz offen zueinander sein, und da sei es doch nicht in Ordnung, wenn man bestimmte Dinge voreinander versteckt. Der Frosch fand dies auch, denn in der Liebe möchte man an allem teilhaben und alles, alles wissen, was der andere tut, und so banden sie die anderen Hände auch noch zusammen. Das Gehen wurde natürlich noch beschwerlicher, aber wo wahre Liebe ist, erträgt man jegliche Unangehmlichkeiten, denn jede Schwierigkeit schmiedet einen nur fester zusammen.
Das Leben wurde ein wenig eintöniger, denn der Frosch konnte nicht mehr von seinen neuen Erlebnissen im See erzählen und die Maus wußte auch nichts neues zu berichten, da sie nun alles zusammen machten. So erzählte der Frosch von früheren Zeiten, wo er noch im See umhergeschwommen ist, doch nach einer Weile kannte die Maus alle Geschichten und wurde zunehmend ungehalten, wenn der Frosch schon wieder mit seinen alten Seeerlebnissen anfing. Doch auch die Maus konnte nur noch von Dingen berichten, die sie früher erlebt hatte, und meist kannte der Frosch die Geschichte schon und hörte garnicht mehr richtig zu. "Nie hörst du mir zu, du beachtest mich überhaupt nicht mehr," beschwerte sich die Maus, denn wenn man sich wirklich liebt, schenkt man dem anderen alle Aufmerksamkeit. "Ach," sprach der Frosch, "es liegt wohl daran, daß ich in der letzten Zeit, so müde bin, es ist bestimmt das Wetter, es hat wirklich nichts mit Dir zu tun." Doch die Maus meinte: Wenn man jemanden wirklich liebt, hört man ihm auch zu, wenn man müde ist. Obwohl sie sich nichts mehr zu erzählen hatten, liebten sie sich immer noch und die Maus meinte, daß wahre Liebe ist, wenn man zusammen schweigen kann und sich Verliebte auch ohne Worte verstehen, und der Frosch fügte hinzu: Gerade ohne Worte, denn Reden ist Silber und Schweigen ist Gold.
Doch bei aller Liebe und allem Bemühen wollte dem Frosch der gleichmäßige Gang nicht gelingen, und wer sich wirklich liebt, macht doch alles gemeinsam. Und da die Maus nicht aufhören wollte, das beständige Gehüpfe des Frosches zu bemängeln, denn sie wollte nur das Beste für den Frosch, und er andererseits ihr es doch wirklich recht machen wollte, denn wenn man jemanden liebt, möchte man dem anderen jeden Gefallen tun, kam der Frosch auf die Idee: "Wir könnten, doch auch eins unserer Beine zusammenbinden, dann können wir noch besser alles zusammen machen, und ist es in der Liebe nicht so, daß man alles gemeinsam tun will?" Gesagt getan und wie der Frosch es im Geheimen vermutet hatte, hatte es nun mit dem Hüpfen ein Ende. Zwar kamen beide nun nur noch unter großen Mühen und sehr langsam voran, aber sie wußten nun, daß sie richtig zusammengehörten und was ist schöner in der Liebe, als zu wissen, daß man wirklich zusammen gehört. "Laß uns das andere Bein auch noch zusammenbinden" sprach da die Maus. "Meinst Du wirklich wir sollten das tun?" fragte der Frosch, denn er war nicht mehr sicher, daß sie das Richtige taten. "Du liebst mich doch?" fragte die Maus. "Ja, ja natürlich" sagte der Frosch und sie banden die anderen Beine auch noch zusammen, und was ist schöner an der Liebe, als wenn man unzertrennlich ist.
Aber das war nicht gut, denn nun konnten sie sich gar nicht mehr bewegen. So verharrten sie starr und unbeweglich, und auch ihre heiße Liebe schien allmählich abzukühlen. Ja sie führten ein wahrhaft erbärmliches Leben, bis sie schließlich starben, und das war schon bald, denn als der eine starb, starb auch der andere. "Ja, ja" sagte der alte Waldbär, - und da hatte er verdammt recht.
Bild
Benutzeravatar
Hamsta
Forscher
Beiträge: 4041
Registriert: 07.02.2004, 18:23
Geschlecht: männlich
KI-Nummer: 657726
Wohnort: Mülheim an der Ruhr
Alter: 47
Kontaktdaten:

Beitrag von Hamsta » 15.09.2005, 09:58

"Ja, ja" sagte der alte Waldbär, - und da hatte er verdammt recht.
:lol:
In MYST geht es darum in eine komplett andere Welt einzutauchen, dieser Welt erlauben deine eigene zu werden, sie zu erforschen damit du sie verstehst.
- Rand Miller
Benutzeravatar
sharie
Forscher
Beiträge: 220
Registriert: 24.02.2004, 22:24
Wohnort: Lohsa
Alter: 75
Kontaktdaten:

Beitrag von sharie » 15.09.2005, 10:04

Vielleicht gefällt Euch das hier auch...

Die Kraft des Herzen


Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er
das schönste Herz im
ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle
bewunderten sein
Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie
alle gaben ihm recht,
es war wirklich das schönste Herz, was sie je gesehen hatten. Der junge
Mann war sehr stolz und
prahlte lauter über sein schönes Herz. Plötzlich tauchte ein alter Mann vor
der Menge auf und
sagte: "Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines." Die
Menschenmenge und
der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an. Es schlug kräftig,
aber es war voller
Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt
worden waren. Aber sie
passen nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken. Genauer an
einigen Stellen waren tiefe
Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: Wie kann er
behaupten, sein Herz sei
schöner, dachten sie? Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah
dessen Zustand
und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "Dein Herz mit meinem zu
vergleichen. Meines ist
perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen." "Ja",
sagte der alte Mann,
"deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede
Narbe steht für einen
Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines
Herzens heraus und
reiche es ihnen, und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die
leere Stelle meines
Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue
Kanten, die ich sehr
schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal
habe ich auch ein Stück
meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens
zurückgegeben hat.
Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko
einzugehen. Auch wenn
diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern
mich an die Liebe, die ich
für diese Menschen empfinde. Und ich hoffe, dass sie eines Tages
zurückkehren und den Platz
ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?" Der junge
Mann stand still da und
Tränen rannen über seine Wangen. Er ging auf den alten Mann zu, griff nach
seinem perfekten
jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten
Mann mit zitternden
Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er
nahm dann ein Stück
seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen
Mannes Herzen. Es passte
nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte. Der junge Mann sah
sein Herz an, nicht
mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten
Mannes in sein Herz
fließen.
Benutzeravatar
pali64
Forscher
Beiträge: 935
Registriert: 13.05.2004, 18:19
Geschlecht: männlich
Wohnort: Bayern
Alter: 60
Kontaktdaten:

Beitrag von pali64 » 15.09.2005, 10:48

@Hamsta Danke fürs ausbudeln. Weiter so :)
@Sharie
Wie wahr sharie wie wahr ;)
Meines sieht da auch aus wie ein Salat-Sieb :) und deshalb haben soooo fiiiele Stücke Platz ;)
Zuletzt geändert von pali64 am 15.09.2005, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
das URU Live lebt in Mysteri-House und UntilUuru weiter :wink:
and URU live continued in Mysteri-house and UntilUru
http://www.mysteri-house.ch
Bild
Reenah
Forscher
Beiträge: 704
Registriert: 11.03.2004, 14:46
Kontaktdaten:

Off-Topic

Beitrag von Reenah » 15.09.2005, 10:49

Hamsta, fein, dass Du das "ausgegraben hast"! - Lemura und sharie, Euch danke ich für Eure Beiträge.
Bis bald! Reenah
Antworten